Flensburg. Am Freitag hat die politische Steuerungsgruppe des Grenzdreiecks getagt und zu wichtigen grenzüberschreitenden Themen beraten. So gab es intensive Beratungen zur gemeinsamen Strategie in Sachen Wasserqualität in der Flensburger Förde. Ursache des Problems sind vor allem die Einleitungen sowie die Einflüsse der Landwirtschaft. Auch die auf der dänischen Seite weiterhin stattfindende Muschelfischerei belastet die Förde nach wie vor. Alle drei Seiten waren sich schnell einig, dass deutlicher Handlungsbedarf besteht, wobei die Rahmenbedingungen und Zuständigkeiten auf dänischer und deutscher Seite durchaus unterschiedlich sind.
Um mögliche Handlungsoptionen zu definieren einigten sich die Vertreter darauf zu prüfen, ob ein gemeinsames Interreg-Projekt unter Beteiligung des Kreises Schleswig-Flensburg als wichtiger Fördeanrainer auf deutscher Seite sowie der jeweiligen zuständigen staatlichen Ebenen auf deutscher und dänischer Seite die passende Antwort sein könne. Flensburg ist nun gebeten worden, diesbezügliche Möglichkeiten zu prüfen und einen konkreten Vorschlag zu unterbreiten.
Simone Lange, Oberbürgermeisterin der Stadt Flensburg: "Wir sehen große Chancen darin den grenzüberschreitenden Herausforderungen mit einem Interreg-Projekt zu begegnen und konkrete Schritte zu verabreden, die der Förde auch wirklich helfen können. Wir sind gerne bereit für diese Aufgabe die notwendige Vorarbeit zu leisten". Auf der Tagesordnung stand außerdem das grenzüberschreitende Projekt "Blumen bauen Brücken", das als grenzüberschreitende Gartenschau in den drei Grenzdreieckskommunen konzipiert und nun von Projektleiterin Iris Uellendahl vorgestellt wurde.
Diskutiert wurde auch die Zukunft der grenzüberschreitenden Buslinie 110, die von Sonderburg bis zum Flensburger ZOB führt. Inhalt des Tagesordnungspunktes war die Diskussion über die zukünftige Ausrichtung und Finanzierung der Linie. Die Sensibilisierung der drei Partner stand hier im Mittelpunkt, da die Entscheidung letztendlich bei den Auftraggebern der Strecke liegt. "Das Beispiel zeigt deutlich, dass das Grenzdreieck sich als wichtige Austauschplattform etabliert hat, dass es ermöglicht, Themen zu diskutieren und gemeinsame Linien zu erarbeiten", so Oberbürgermeisterin Lange weiter.
Das Grenzdreieck ist eine formalisierte Zusammenarbeit der Kommunen Apenrade und Sonderburg und der Stadt Flensburg, die im Rahmen dieser Zusammenarbeit gemeinsame und grenzüberschreitende Themen erörtern und auf den Weg bringen. Das Gremium tagt abwechselnd an den drei Standorten und die Sitzungsleitung obliegt immer dem Bürgermeister des Tagungsortes.